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    Magazin Artikel vom 07.10.15
    Was versteht man unter Ageplay

    Der Begriff "Ageplay" wird abgeleitet vom englischen "Age", was wörtlich übersetzt "Alter" bedeutet und vom englischen "play", womit man das "Spiel" oder "spielen" bezeichnet.
    Unter Ageplay versteht man Rollenspiele, bei denen sich die Teilnehmer in ein anderes Lebensalter hineinversetzen, wie beispielsweise beim bekannten „Vater-Mutter-Kind“-Spiel von Kindern. Dabei kann das Alter der angenommenen Rolle grundsätzlich über oder unter dem tatsächlichen Alter der Beteiligten liegen.

    Welche Abgrenzungen gibt es


    Im deutschen Sprachraum wird der Ausdruck Ageplay gewöhnlich für das erotische Rollenspiel mit dem Altersunterschied verwendet.
    Im englischen Sprachraum hingegen bezeichnet das erotische Ageplay eher den psychologischen Rückzug auf ein kindliches Lebensalter innerhalb einer Identitätsstörung.

    Mit Ageplay beschreibt man aber auch gelegentliche Situationen in Spieleforen im Internet, die in vielen (Online)-Rollenspielen, aber auch aus dem Schauspiel bekannt sind. Diese Situationen stellen eine Differenz zwischen realem Alter und dem Alter des Handelnden oder des Schauspieler's dar.

    Für ein Rollenspiel wird zum Beispiel manchmal die Besetzung einer Rolle mit einem deutlich jüngeren oder älteren Protagonisten besetzt, wie in der Dramaturgie oder den Vorlieben des Regisseurs sowie dem Mangel an Mitspielern. Bei Schulaufführungen ist beispielsweise die Annahme einer deutlich älteren Rolle im Vergleich zum realen Lebensalter üblich.

    Im Gegensatz dazu wurde die Besetzung der Rolle der Olympia mit Angelina Jolie im Film Alexander kritisiert, weil sie der altersgemäßen Vorstellung einer Mutter mit einem erwachsenen Sohn nicht unbedingt entspricht.


    Ageplay in der Psychologie und Psychotherapie


    In manchen Therapieformen der Psychotherapie werden Rollenspiele eingesetzt, um modellhaft Erfahrungen zu machen oder nachzuerleben.
    Beispiele dafür sind zum Einen bei der Psychodrama-Therapie Rollenspiele, die ein Einfühlen in ein anderes Lebensalter beinhalten, um dieses rückwirkend verarbeiten zu können. Zum Anderen wird aber auch in der Schematherapie mit verschiedenen Kind-Rollen gearbeitet, um eine Verbindung mit dem "Inneren Kind" aufnehmen zu können und so über das Rollenspiel und durch den Therapeuten normale Verhaltensweisen zu erfahren.

    Der Begriff "Inneres Kind" wird in der populärwissenschaftlichen Psychologie auch verwendet, um beeinflussende Elemente und subjektive Ereignisse der Kindheit oder das emotionale Gedächtnis anzusprechen.

    Inzwischen erfreut sich die populärwissenschaftliche Therapie des "Inneren Kindes“ auch einiger Beliebtheit. In einigen Ländern gibt es bereits Ageplay-Workshops, in denen Erwachsene diesen Bereich in einer sicheren Umgebung erfahren und ausprobieren können.


    Erotisches und sexuelles Ageplay


    Beim sexuellen Ageplay handelt es sich grundsätzlich um ein neigungsunabhängiges erotisches Rollenspiel zwischen einvernehmlichen erwachsenen Mitspielern.

    Ageplay wird hier aufgrund des mit dem gespielten Altersunterschied verbundenen Aspekt von Macht und Ohnmacht im Allgemeinen zu den Sexualpraktiken des BDSM gerechnet.
    Neben Verbindungen mit anderen Rollenspielarten wie beispielsweise dem Genderplay, können innerhalb eines solchen Rollenspiels auch Bestrafung, fiktiver Inzest, und sexuelle Handlungen mit dem Kind darstellenden Erwachsenen, Teil der Fantasie sein.

    Während Rollenspiele mit unterschiedlichen Lebensaltern Außenstehende kaum stört, führen die an Pädophilie und Kindesmissbrauch erinnernden Spielarten, insbesondere das infantile Rollenspiel, wie "Adult Baby", sowohl außerhalb als auch innerhalb der BDSM-Szene zu Unverständnis und Ablehnung.

    Die Rollenspieler verneinen jedoch jeglichen Zusammenhang, da prinzipiell nur Erwachsene an dieser Art Rollenspiel beteiligt sind. Dennoch wird in der psychiatrischen Betrachtung zumindest für den Bereich des Windelfetisch ein Zusammenhang mit der Autopädophilie vermutet.

    Aufgrund dieser Problematik stützt sich die Kommunikation innerhalb dieses Teils der Szene überwiegend auf das Internet. Öffentliche Outings, wie sie im BDSM inzwischen häufiger vorkommen, sind dagegen äußerst selten.

    Im erotischen Ageplay nimmt der dominante Partner, auch "Top" genannt, meist die Rolle einer Autoritäts,- oder Respektsperson ein, wie zum Beispiel einer Tante oder Ausbilderin, eines Vaters oder eines Lehrers. Dabei ist der gespielte Altersunterschied nicht zwangsläufig sehr groß.

    Ein Rollenspiel mit Arzt und Patient kann beispielsweise schon durch einen geringen Altersunterschied das gewünschte Wissens,- und Machtgefüge darstellen.
    Die wohl bekanntesten Varianten des Ageplay sind allerdings Mutter und Kind, Vater und Tochter, Lehrer und Schüler sowie Lolita und älterer Herr.

    Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, sprich der devote Partner, auch "Bottom" genannt, spielt den älteren Part. Hierbei besteht zudem die Möglichkeit, dass innerhalb des Spiels gleichaltrige Rollen eingenommen werden. Durch die rein fiktive Grundlage des Rollenspiels kann innerhalb des Szenarios aber auch das Geschlecht gewechselt werden. Ein älterer Mann kann daher zum Beispiel eine ungezogene kleine Göre spielen.

    Natürlich können aber auch viele andere Praktiken und Szenarien aus dem Bereich des BDSM mit in das Spiel einfließen. Beispiele hierfür sind Klinikerotik, insbesondere mit erotisch stimulierenden, erniedrigenden Praktiken, wie Fiebermessen und Einläufe, oder Spanking sowie Petticoating, aber auch Bondage und erotische Laktation.

    Die fiktiven Rollenspiele enthalten häufig auch autoritäre Erziehungsmaßnahmen, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr üblich, aber Bestandteil der erniedrigenden und masochistischen Fantasien geblieben sind, wie beispielsweise das Knien auf einem Holzstück oder Rohrstockschläge durch den Lehrer.

    Weitere Motive für das Rollenspiel können neben dem offensichtlichen Aspekt des Statusunterschiedes zwischen älteren und jüngeren Personen und dem daraus resultierenden Machtgefüge zwischen Dominanz und Unterwerfung, zum Beispiel auch der Wunsch nach Aufmerksamkeit, Stabilität, Geborgenheit oder der Ausübung von Kontrolle und Pflegetrieb, sowie ein vorhandener Windelfetischismus sein.

    Gelegentlich kann eine mögliche Motivation allerdings auch aus einem Traumata im Kindesalter entstehen, wie beispielsweise Missbrauch, die mit diesen Rollenspielen bearbeitet werden. Dies ist wissenschaftlich aber noch nicht untersucht, wird allerdings innerhalb der Szene diskutiert.

    Neben den Risiken, die aus der Anwendung der einzelnen BDSM-Praktiken entstehen können, ist eine der häufiger beschriebenen Gefahren des erotischen Ageplay, die Erinnerung an verdrängte Geschehnisse im Kindesalter, welche innerhalb des Spiels zu unkontrollierbaren Situationen und somit zu einem Absturz des Bottom führen können.

    Ageplay kann auch beispielsweise als Chat-Rollenspiel im Internet gespielt werden.
    Ende 2007 wurde Ageplay online jedoch teilweise heftig diskutiert, als verkündet wurde, dass Ageplay in der virtuellen 3D-Welt "Second Life" in einigen Ländern illegal ist und zukünftig unterbunden werde.

    In anderen Kulturkreisen gibt es ebenfalls ähnliche Fantasien, die zum Teil als Ageplay ausgelebt werden. Japan ist hierfür ein gutes Beispiel. Dort sind nämlich Schulmädchenfantasien sehr geläufig und werden beispielsweise, mit als Schulmädchen verkleideten Prostituierten, auch ausgelebt. Entsprechende pornografische Filme und Hentais werden dort ebenfalls legal vertrieben.


    Vorbereitung des Rollenspiels


    Zuerst einmal sollte man sich entscheiden, wer welchen Part übernimmt. Hinzu kommt, dass entschieden werden kann, ob jeder bei seinem Geschlecht bleibt, oder ob sich beispielsweise der Mann dazu entscheidet, sich in eine ältere Dame zu verwandeln.

    Sobald diese Entscheidung getroffen wurde, sollte man sich desweiteren Gedanken über die jeweilige Verkleidung machen, denn Authentizität spielt beim Ageplay eine entscheidende Rolle. So sollte auch an altmodische Anziehsachen, Brillen und Gehstöcke gedacht werden. Auch Perücken, oder Schminke zum Malen von Falten, können das Rollenspiel sehr intensivieren. Der junge Part kann aber natürlich auch mit seiner Jugend übertreiben und sehr knappe und bunte Klamotten sowie auffälliges Make-Up tragen.


    Beispiel-Szenen eines Rollenspiels


    Beim Ageplay zeigt sich eine Spielart in den meisten Fällen situationsbedingt und kann sich daher in den unterschiedlichsten Variationen darstellen, wie zum Beispiel bei einer leichtbekleideten attraktiven Frau mit einem Tuch zum Verbinden der Augen.

    Ein weiteres Szenario kann sein, dass eine junge Frau einen älteren Herren pflegt, ihm also beim Waschen und Essen hilft. Dieses Alt,- Jung-Vergnügen lässt sich auch gut mit Doktorspielen verbinden, denn die Pflegerin kann den Mann auch mit Berührungen und Untersuchungen verwöhnen.

    Eine andere Möglichkeit ist, dass ein als ältere Frau verkleideter Mann oder eine verkleidete Frau, den jungen Erwachsenen aufgrund unerwünschten Verhalten's bestraft. Sehr beliebt ist hierbei das über's Knie legen und bestrafen mit Schlägen auf den Hintern. Aber auch mit Bondage oder durch Schläge mit dem Gehstock kann das ungestüme Verhalten gezüchtigt werden. Wer hierbei auf professionelles Equipment steht, der sollte sich dieses natürlich vorher besorgen oder einen Swingerclub aufsuchen, der passendes Zubehör bereitstellt.


    Der Chat


    Mit Rollenspielen kann man seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Das bietet sich im Chat natürlich auf die unterschiedlichsten Weisen an.

    Durch Online-Portale kann sich zum Beispiel Jeder nach passenden Partnern umsehen und dann in einem Rollenspiel alles sein, was er gerne möchte ohne daß man dabei beobachtet wird oder man in diesem Moment mit Jemandem körperlichen Kontakt haben muß.
    Für Viele kann das eine große Hilfe sein, denn mit seiner Anonymität ist der Chat für besondere Rollenspiele sehr gut geeignet.

    Es können verschiedene erotische Situation entstehen, die sich in vielerlei Weise zeigen. Das kann über Dirty Talk oder auch über eine romantische Art gehen, ganz so wie es gefällt. Ein Chat-Gespräch oder Rollenspiel kann auch in schriftlich verbaler Weise für eine faszinierende Befriedigung sorgen.
    Es kann als ein unbeschreibliches Vorspiel betrachtet werden, was dann die Freude auf ein eventuelles Treffen noch erhöht. Ein Chat bietet alle Möglichkeiten, um Erotik zu erleben.

    Hat man sich jedoch einmal kennengelernt, steht auch einem Date nichts mehr im Wege und sorgt für ein verständnisvolles Miteinander, denn Scham ist dann nicht mehr wichtig, da man ja im Chat bereits über seine Bedürfnisse geschrieben und vielleicht durch diverse Rollenspiele bereits eine gewisse gemeinsame Sexualität ausgelebt hat.


    Fazit


    Ageplay - Ein Spiel, indem man seine Fantasie mit all ihren Reizen und der Faszination des Altersunterschiedes zwischen Jugend und Alter freien Lauf lassen kann.
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